Der Dackel als Stöberhund…

…kein Gegner zu Groß

 

 

Auch für das dritte große Arbeitsfeld des Teckels, die Stöberarbeit, möchte ich wiederum Seben Arjes zitieren:

„….Aber ich sehe ein noch wichtigeres Arbeitsfeld des Jagdteckels abseits des Riemen in freier Arbeit. Er ist ein ausgezeichneter Stöberhund für die laute Jagd, wenn es auch leider in der Hochwildjagd noch nicht überall bekannt zu sein scheint. Die Jagd auf Rotwild, Damwild, Sauen und Rehwild driftet durch neue Strategien immer mehr weg von der Einzeljagd zu groß angelegten Gemeinschaftsveranstaltungen, bei der große Waldflächen mit vielen Schützen dicht besetzt werden. Zu diesen Jagden werden Stöberhunde eingesetzt, um das Wild vor die Schützen zu treiben. Tierschutzgerecht läuft das nur ab, wenn das Wild nicht in Panik versetzt wird und so langsam vor die Schützen kommt, dass es sauber beschossen und vorher angesprochen werden kann. Und genau das bewirkt nur ein kleiner Hund, der langsam und zuverlässig spur- und fährtenlaut, das heißt nasenorientiert, jagt. Er soll das Wild anrühren und durch “Belästigung” in Bewegung bringen. Er soll es nicht hetzen. Und deswegen arbeitet hier die Zeit für den Teckel!

 

Gewiss wird dies nicht überall so gesehen. Nicht einmal selten wird alles was Hund heißt, sogar stumme Hühnerhunde oder sog. Packer zur Treibjagd auf Hochwild in den Wald geschickt. Noch wird gelegentlich „action” im Treiben mit kultiviertem Waidwerk verwechselt. Aber gerade die sog. Gesellschaftsjagden sind ein ganz sensibles Feld an der Nahtstelle zwischen Jagd und Tierschutz. Gerade dort ist das flüchtige Wild besonders schwer anzusprechen, gerade dort ist es auf begrenztem Schussfeld in hoher Flucht nur schwer waidgerecht zu treffen, und gerade dort ist der Anteil jagdbetrieblich unkundiger Sonntagsjäger, die aus gesellschaftlichen oder geschäftlichen Gründen eingeladen werden, besonders hoch.

 

 

Noch gehen die Tierschützer gegen die Jäger überwiegend unqualifiziert vor. Solange sie das Wesen der Jagd nicht verstehen und naiv Blut- und Mordparolen auf Plakate schmieren, werden sie immer vorzeitig über sich selbst stolpern und brauchen nicht ernst genommen zu werden. Sollte der Tierschutz aber einmal in der Lage sein, die Praxis einiger Gesellschaftsjagden sachkundig zu untersuchen und vernünftig darüber zu reden, dann gäbe das einen plötzlichen Aufschwung für den Teckel als Stöberhund. Aber ich glaube, wir müssen auf unsere Gegner, die sicher das Kind mit dem Bade ausschütten wollen, nicht zu warten. Es gibt in den eigenen Reihen schon genug Beispiele anderer Art. Bei uns im norddeutschen Bereich sind die Packermeuten aus Kampfhundterriern inzwischen selbst bei der Maisjagd in blutigen Verruf geraten. Wo es das Gelände zulässt, drücken mehr und mehr kleine Hunde das Wild so vor die Jäger, dass es angesprochen und sauber beschossen werden kann. Dabei zeigen Teckel, dass sie durchaus auch eine Rotte Sauen in Bewegung bringen können. Sie verbellen stärkere Stücke solange, bis entweder der begleitende Jäger (Treiber) zu Hilfe kommt, oder das Stück sich aus der Unruhezone langsam davonstiehlt.”